Im Herbst 1973 besuchten unsere Eltern uns in Freiburg i. Br., wo wir beide damals wohnten. Leni, Rainers Mutter, ging mit seinem Vater und Ediths Vater spazieren. Die Drei kamen an einem Walnussbaum vorbei und Leni hob eine Hand voll Nüsse auf. Wieder in Aurich angekommen pflanzte sie die Nüsse in kleine Töpfe und schon Anfang 1974 keimten sie zu kleinen Bäumchen. In diesem Jahr heirateten wir auch und 5 Jahre später war unser Haus bezugsfertig. Zum Einzug schenkte Leni uns einen dieser kleinen Bäume, der inzwischen ungefähr einen Meter hoch war. Wir hegten und pflegten ihn, da er uns sehr wertvoll war. Wir schützten ihn vor Frost und packten ihn im Winter ein. Inzwischen ist das nicht mehr nötig, da der Baum nun über zwanzig Meter hoch ist. Er hatte ausladende Äste, die entfernt werden mussten, da sie sonst die Hausmauer beschädigt hätten. Aus diesen Ästen wurden wunderschöne Engel gedrechselt, die jetzt in den Wohnungen unserer Kinder einen Ehrenplatz haben. Der Baum begleitet uns nun schon so lange, wie unsere Ehe dauert, nämlich 50 Jahre. Er trägt viele Früchte, die überall gerne gegessen werden. Er spendet Schatten über unseren Sitzplatz und bringt im Sommer Kühle in unseren Garten.
Wo ist nun die Sternstunde? Ich denke, in dem Augenblick , in dem Leni die Nüsse aufhob und sie eingepflanzt hat. Der Baum ist das größte Geschenk von Rainers Mutter, da sie sehr früh verstarb , aber wir durch diesen Baum immer wieder von ihr beschenkt werden