Meine Geschichte zur Sternstunde war, ehrlich gesagt, schon etwas in meinem Gedächtnis nach hinten gerutscht. Hätte man mich nicht darauf gestupst, an diese liebliche Anekdote erinnert…
Es ist kein lebensaufrüttelndes Ereignis, doch eine Geschichte mit überraschender Wendung, einem Glücksmoment und plötzlicher, unerwarteter Freude:
Als etwa Zehnjährige bekam ich von meinem großen Bruder zu Weihnachten eine Rosenquarz-Halskette geschenkt. Ich trug sie nun ab und an, spielte, meinem Alter geschuldet aber auch manchmal einfach damit herum. Zum Beispiel in dem ich die Kette um meinen Zeigefinger schleudern ließ,
während ich mit meiner Freundin durch die Siedlung schlenderte. Und so kam es, das mir diese Kette im hohen Bogen vom Finger flog. Ab in die Hecke. Weg war sie. Zu zweit krochen wir ersteinmal herum, und da die Nachbarn ja vielleicht alles sehen, klingelten wir lieber mal und erklärten, was wir da machen. Aber auch nach weiterem Gekraxel, unter dem die Thuja glaub ich auch etwas leiden musste, war nichts zu finden.
Tja, weg ist weg. Nur selten dachte ich die nächsten 10-15 Jahre an mein verlorenes Schmuckstück. Nur ab und an, wenn ich durch die Straße kam, fiel mir wieder ein, wie wir uns da in die Zweige gehängt haben.
Einige Jahre darauf verliebten mein Mann und ich uns ineinander. Tja, wir wohnten nur einen Steinwurf von einander. Sein Elternhaus zufällig das Haus, bei dem ich damals peinlicherweise klingeln musste. Witzige
Geschichte, meinem späteren Schwager dort an der Tür gegenüber gestanden zu haben. Über diese Geschichte konnten wir alle durchaus schmunzeln.
Das mir paar Jahre später diese Kette ein zweites Mal geschenkt werden wurde, überreicht von meinem damaligen Verlobten, hätte ich wohl nie gedacht.
Eine größere Gartenumgestaltung meiner Schwiegereltern brachte es dazu, das mein Mann, mein Schwiegervater und mein Vater eben diese inzwischen riesige Thujahecken heraus gerissen haben. Und ohne weiteres Zutun hatte mein Liebster mit einem Mal genau diese besagte Kette in der Hand.
Wer hätte das gedacht?
Bei unserer Hochzeit gab der Pastor unsere kleine Sternstunde zum Besten.
Und diesen Schwank aus unserem Leben blieb dem ein oder anderen Trauungsgast in Erinnerung- und so teile ich diese Geschichte gerne erneut