Meine Sternstunde

Mitte der 90er Jahre ist meine Frau an Brustkrebs erkrankt. Sie ist in einem speziellen Krankenhaus bei Meschede (Sauerland) behandelt worden. Ich war immer bei ihr und hatte ein eigenes Zimmer. Jeden Donnerstag hat ein Geistlicher zum gemeinsamen Singen in die Kleine Krankenhauskapelle eingeladen. Auch Gäste durften mitkommen. Es stand ein Klavier in der Kapelle und darauf lag eine Gitarre. für 1 bis 1,5 Stunden haben wir dann unter seiner musikalischen Begleitung gesungen. Nicht unbedingt kirchliche Lieder.

Es lenkte während dieser Zeit von der Krankheit ab, und anschließend waren wir, wahrscheinlich durch die intensive Atmung, irgendwie leichter. Befreit.

Als wir wieder nach Hause fuhren, nach Aurich, haben wir in der Dorfgemeinschaft Haxtum den Vorschlag zur Gründung eines Singkreises gemacht. Gleich 18 gleichgesinnte haben zugestimmt und diesen Singkreis gegründet. Seit dem singen wir alle 14 Tage, an einem Donnerstag für 1,5 Stunden Lieder aller Richtungen. Vom Wanderlied bis zum Chorlied aus Opern.

Hansie Janssen ist nun seit 20 Jahren unser Singkreisleiter, und wir fühlen uns immer noch so wie ich anfangs beschrieben habe. Eine Sternstunde war das erlebnis und die Fortsetzung.